Sonntag, 19. Juli 2009

Mörder von Neda wahrscheinlich identifiziert

Neda Agha-Soltan (* 1982; † 20. Juni 2009 in Teheran) war eine Iranerin aus Teheran. Sie wurde durch ein im Internet verbreitetes Video weltweit bekannt, das augenscheinlich ihr Sterben zeigt. Sie soll nach Augenzeugenberichten während der Proteste nach den iranischen Präsidentschaftswahlen 2009 durch den Pistolenschuss eines Mitglieds der Basij-Milizen getötet worden sein.

Der Vorname Neda, der auf Persisch „Stimme“ oder „Ruf“ bedeutet, wurde in den Folgetagen von Protestierern gegen die angenommene Wahlfälschung in Teheran und auf Solidaritätsdemonstrationen in Europa und den USA skandiert und damit zum Symbol für den Widerstand der iranischen Opposition.

Am 25. Juni 2009 veröffentlichte die BBC ein Interview mit Arash Hejazi, einem in Oxford wohnhaften iranischen Arzt, Buchautor und Übersetzer der auch auf den Videos zusehen ist. Er habe sich zur Tatzeit beruflich in Teheran aufgehalten, sich am Abend des 20. Juni unter die Demonstranten gemischt und nur wenige Meter von Neda Agha-Soltan entfernt gestanden, als sie der tödliche Schuss traf. Dann habe er das Blut aus dem Oberkörper der Frau strömen sehen. Er habe Erste Hilfe zu leisten versucht und vermutet, dass die Kugel von vorn die Aorta und Lunge getroffen habe. Sie sei im Pkw auf dem Weg zum nächsten Krankenhaus in seinen Armen gestorben.
Der andere Mann neben ihm auf dem Video sei nicht der Vater, sondern der Musiklehrer der Frau gewesen. Die Demonstranten hätten den mutmaßlichen Schützen kurz nach dem Vorfall entdeckt, entwaffnet, ihm seinen Ausweis abgenommen und ihn fotografiert. Es sei ein der Miliz angehörender Motorradfahrer gewesen, kein Scharfschütze auf einem Dach, wie man zuerst angenommen habe. Er habe ihn sagen gehört: Ich wollte sie nicht töten. Einige hätten ihn lynchen wollen, andere hätten dies verhindert und gesagt: Wir sind keine Mörder. Sie hätten überlegt, ihn der Polizei auszuliefern. Da diese aber selbst gegen die Demonstranten vorging, habe man ihn laufen lassen.

Der brasilianische Dichter, Schriftsteller und Bestseller-Autor Paulo Coelho bestätigt Hejazis Darstellung. Er identifizierte einen der beiden Männer auf dem Video am 20. Juni 2009 als seinen Freund und Übersetzer seiner Bücher und nahm durch E-Mails Kontakt mit ihm auf, um seinen Aufenthaltsort herauszufinden. Am 23. Juni 2009 habe Hejazi ihm geantwortet, er halte sich versteckt und wolle so bald wie möglich aus dem Iran ausreisen, um sich in Sicherheit zu bringen. Er werde sich nach Ankunft in Großbritannien wieder melden. Dies sei dann geschehen. Coelho veröffentlichte diesen Briefwechsel in seinem Blog.

Nun veröffentlicht der in Deutschland lebende Amir Farshad-Ebrahimi in seinen Blog, einen Ausweis, das den Mörder gehören soll und bittet Dr. Hejazi um eine Identifizierung und Bestätigung.

ps: soeben habe ich auf Arash Hejazis Blog gelesen:

Ich bestätige dass die Fotos auf den veröffentlichten Karten mit dem Bild in mein Gedächtnis von der Person die gerufen hat „Ich wollte sie nicht umbringen“ übereinstimmen. Allerdings hatte er an dem Tag sein Bart rasiert, aber sein Schnurbart trug er noch.
Aber damit wir 100% sicher sind und keinen Unschuldigen beschuldigen, müssen wir noch ein Merkmal beachten.
Da die Menschenmenge nach dem sie den Täter erfasst haben, ihm sein Hemd ausgezogen haben, konnte man Sehen das diese Person alte Narben auf sein Rücken hatte die anscheinend durch scharfe Gegenstände verursacht waren.
Ich hoffe dass diese Informationen zur rechtlichen Durchführung der Gerechtigkeit führt und bitte meine Landsleute keine Art von Gewalt einzusetzen.
Diese Informationen genügen für eine Verhaftung. Überlasst den Rest dem Gesetz. Diese Person hat Recht auf Anwalt und Verteidigung. Wenn die Menschen das Gesetz selber in die Hand nehmen, wird Feucht und Trocken zusammen brennen (ein iranisches Sprichwort).

In Hoffnung auf bessere Tage
Arash Hejazi

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