Samstag, 26. Januar 2008

Khatami bricht Davos-Reise ab

Seyed Mohammad Khatami, Ehemaliger Präsident des Irans und einer der wichtigsten Führerpersonen bei den Reformern, hat seine Davos Reise (Weltwirtschaftsforum) abgebrochen. Grund dafür ist das 97% der Reformerkandidaten von der Regierung gestrichen wurden sind und für die Parlamentswahlen im März nicht zugelassen sind.
Khatami will sich mit Rafsandjani und Karoubi (beide gehören zu den wichtigsten Führerpositionen der Reformer) treffen.

Irans Parlamentwahlen und nicht zugelassene Reformer

Seyed Safdar Hoseini, Leiter des Provinzkomitees der Vereinigung der Reformer:

Die Vereinigung der Reformer besteht aus mehr als 30 Parteien und aktive politische Gruppen die alle zu den aktiven Kräfte der Revolution zählen und sich für die islamische Republik einsetzen.

Seit 1-2 Monaten werden die Reformer sehr stark unter Druck gesetzt. Trotzdem haben die Reformer nicht aufgegeben und haben sich aktiv bei den Vorbereitungen für die Wahlen beteiligt.
Diesmal sind zum ersten mal in der Geschichte der Islamischen Republik Iran, alle Bereiche der Wahlen, von Durchführung bis Kontrolle und Prüfung, in der Hand einer einzigen politischen Gruppe. Trotzdem haben sich die Reformer mit der Hoffnung für freie und gerechte Wahlen, beteiligt.
Die Bevölkerung muss die Wahl treffen. Bei dieser Anzahl von nicht zugelassenen Kandidaten wird es keinen echten Wettbewerb geben und die Zahl der Teilnehmer wird sinken.

Liste der angemeldeten und zugelassenen Kandidaten der Reformer in den verschiedenen Provinzen:

Ost Azarbaijan: 19 Sitze im Parlament, 32 Angemeldete Reformer, davon 22 nicht zugelassen, 4 von 19 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
West Azarbaijan: 12 Sitze im Parlament, 37 Angemeldete Reformer, davon 34 nicht zugelassen, 2 von 12 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
alle anderen Kandidaten der 1., 2. und 3. Liste wurden nicht zugelassen
Die Stadt Ardebil hat 7 Sitze im Parlament, wofür sich 21 Reformer Beworben haben und von denen 19 nicht zugelassen wurden und womit nur 1 Platz im Parlament Wettbewerbsfähig ist.
Isfahan: 19 Sitze im Parlament, 57 Angemeldete Reformer, davon 47 nicht zugelassen, 5 von 19 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
In der Stadt Isfahan wurden außer eine Person, alle anderen Reformerkandidaten nicht zugelassen
Ilam: 3 Sitze im Parlament, 17 Angemeldete Reformer, davon 9 nicht zugelassen
Bushehr: 4 Sitze im Parlament, 15 Angemeldete Reformer, davon 8 nicht zugelassen, 3 von 4 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Cheharmahal-va-Bakhtiari: 4 Sitze im Parlament, 13 Angemeldete Reformer, davon 6 nicht zugelassen, 1 von 4 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Nord Khorasan: 4 Sitze im Parlament, 18 Angemeldete Reformer, davon 10 nicht zugelassen, 1 von 4 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Razavi Khorasan: 19 Sitze im Parlament, 33 Angemeldete Reformer, davon 30 nicht zugelassen, 2 von 19 Parlamentsplätze einigermaßen Wettbewerbsfähig
Süd Khorasan: 3 Sitze im Parlament, 16 Angemeldete Reformer, davon 14 nicht zugelassen, Reformer für kein Parlamentsplatz Wettbewerbsfähig
Fars: 18 Sitze im Parlament, 45 Angemeldete Reformer, davon 30 nicht zugelassen, 4 von 18 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig, weitere 6 einigermaßen Wettbewerbsfähig
Ghom: 3 Sitze im Parlament, 7 Angemeldete Reformer, davon 2 nicht zugelassen, alle 3 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Ghazvin: 4 Sitze im Parlament, 11 Angemeldete Reformer, davon 6 nicht zugelassen, keines der 19 Parlamentsplätze wirklich Wettbewerbsfähig, 3 von denen einigermaßen Wettbewerbfähig
Kurdestan: 6 Sitze im Parlament, 14 Angemeldete Reformer, davon 9 nicht zugelassen, 2 von 6 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Kerman: 10 Sitze im Parlament, 21 Angemeldete Reformer, davon 7 nicht zugelassen, 9 von 10 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Khuzestan: 18 Sitze im Parlament, 40 Angemeldete Reformer, davon 16 nicht zugelassen, 10 von 18 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Zanjan: 5 Sitze im Parlament, 21 Angemeldete Reformer, davon 15 nicht zugelassen, 3 von 5 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Semnan: 4 Sitze im Parlament, 9 Angemeldete Reformer, davon 5 nicht zugelassen, 1 von 4 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Sistan-va-Balouchestan: 8 Sitze im Parlament, 25 Angemeldete Reformer, keiner von denen zugelassen, keine Wettbewerbsfähigkeit für Reformer in dieser Provinz
Kermanshah: 8 Sitze im Parlament, 23 Angemeldete Reformer, davon 1 nicht zugelassen, 1 von 19 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig, ein weiterer Platz einigermaßen Wettbewerbsfähig
Kahkiluye-va-Buirahmad: 3 Sitze im Parlament, davon 2 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Golestan: 7 Sitze im Parlament, 27 Angemeldete Reformer, davon 14 nicht zugelassen, 5 von 7 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Wie in fast allen anderen Provinzen wurden die bekannten Kandidaten der Reformer wie Herr Ahmadi (Generalsekretär der Reformerpartei „Hambastegi“) für die Wahlen nicht zugelassen
Gilan: 13 Sitze im Parlament, 36 Angemeldete Reformer, davon 26 nicht zugelassen, 4 von 13 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Rasht: keiner der wettbewerbsfähigen Kandidaten der Reformer wurde für die Wahlen zugelassen
Lorestan: 9 Sitze im Parlament, 37 Angemeldete Reformer, davon 28 nicht zugelassen, 3 von 9 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
In der Stadt Khoram-Abad wurde keiner der Kandidaten der Reformer für die Wahlen zugelassen
Mazandaran: 12 Sitze im Parlament, 17 Angemeldete Reformer, davon 6 nicht zugelassen, 5 von 12 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Die 6 Hauptkandidaten der Reformer wurden nicht zugelassen
Markazi: 7 Sitze im Parlament, 31 Angemeldete Reformer, davon 25 nicht zugelassen, 3 von 7 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Hormozgan: 5 Sitze im Parlament, 6 Angemeldete Reformer, davon wurden alle zugelassen, alle 5 Parlamentsplätze sind für die ReformerWettbewerbsfähig
Hamedan: 9 Sitze im Parlament, 34 Angemeldete Reformer, davon 30 nicht zugelassen, 4 von 9 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
Yazd: 4 Sitze im Parlament, 13 Angemeldete Reformer, davon 8 nicht zugelassen, 1 von 4 Parlamentsplätze Wettbewerbsfähig
8 der Hauptkandidaten der Reformer wurden nicht zugelassen

Für die 8 Parlamentsplätze der Provinz Teheran haben 24 Reformer kandidiert, wovon 20 nicht zugelassen wurden. So sind wir nur in 1 Bezirk (Damavand) Wettbewerbfähig.

Wir haben für die Parlamentswahlen insgesamt 207 Wahlbezirke wovon 5 für die Religiösenminderheiten Reserviert ist und 1 für die Hauptstadt Teheran ist. Also bleiben 201 Wahlbezirke für die Provinzen. Es haben insgesamt 825 Reformer für diese 201 Wahlbezirke kandidiert, was natürlich viel mehr als nötig ist. 486 dieser Personen wurden nicht für die Kandidatur zugelassen. Personen die zu den Basiskräften der islamischen Revolution gehören. Einige von denen waren 8 Jahre gefangen oder gehören Märtyrerfamilien an (währen den Iran-Irak Krieg). Einige waren Gouverneure von Provinzen oder hatten wegen Ihrer Beliebtheit andere wichtige Positionen.

Von den 255 Parlamentsplätzen sind wir nur für 84 Plätze Wettbewerbsfähig.

Viele unserer Kandidaten wurden wegen „fehlende Verpflichtung gegenüber des Islams“ gestrichen. Unter denen sind auch einige Geistesgelehrten zusehen.
Viele weitere Kandidaten wurden wegen „fehlende Verpflichtung gegenüber den Grundgesetz“ nicht zugelassen, obwohl viele von Ihnen hochrangige offizielle Positionen hatten.

Die Vereinigung der Reformer wird sich mit den Leitern der Komitees der Provinzen treffen und die nächsten Schritte besprächen.

Die zuständigen Behörden für die Durchführung der Wahlen müssen das Grundgesetz und die Grundrechte der Bevölkerung respektieren.

Wir möchten uns auch bei den Konservativen Persönlichkeiten und Parteien beschweren, da sie keinerlei Reaktion auf diese Streichung der Kandidaten der Reformer gezeigt haben।


Original Link: http://norooznews.ir/news/5470.php

Aus Iran

Hi,
Ich bin halb Iraner, halb Deutscher.
Ich schreibe furchtbar.
Ich ....
Und trotzdem hab ich mir ein Blog eingerichtet um zu schreiben :-D

Ich will hier über den Iran schreiben, nicht dass was man jeden Tag in den deutschen Medien (oder anderen nicht iranischen Medien) liest, hört oder sieht.
Natürlich interessieren sich ausländische Medien (ich meine jetzt nicht iranische Medien) mehr für die Außenpolitik und den internationalen Ereignissen des Irans. Jetzt abgesehen davon dass vielleicht politische Hintergründe diese Berichte prägen können.
Anderseits interessieren sich iranischen Medien, mehr für die Ereignisse in Iran.
Ich will versuchen über Ereignisse in Iran zu schreiben, so wie es auch die Iraner in Iran mitbekommen.


Mit freundlichen Grüßen

Iraner